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Bürgerforum - Informationsveranstaltung Windkraft in Villmar

Windkraft in Villmar: Informationsveranstaltung für Bürger

Rund 100 Bürgerinnen und Bürger informieren sich über Windenergienutzung rund um den Marktflecken Villmar und diskutieren kritisch.

Villmar, 25. Juli 2014. Soll Villmar im Bereich Windenergie tätig werden? Wie wirken sich Windkraftanlagen auf den Wald rund um den Marktflecken aus? Welche Möglichkeiten hat Villmar, Einfluss auf Windkraftanlagen auf privaten Flächen zu nehmen? Zu diesen und weiteren Fragen fand am 24. Juli 2014 eine Informationsveranstaltung statt, zu der der Bürgermeister Arnold-Richard Lenz und das Bürgerforum Energieland Hessen eingeladen haben. Rund 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger informierten sich in der König-Konrad-Halle Villmar über derzeitige Pläne zur Windkraftnutzung in der Region sowie über mögliche Auswirkungen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten diskutierten die Teilnehmenden Fragen rund um die Themen Energiewende, Naturschutz, Regionalplanung, Beteiligung sowie Technik.

„Wollen wir Windkraft in Villmar nutzen oder nicht? Und wenn ja, was bedeutet das für uns? Diese Fragen müssen wir für Villmar klären, denn verschiedene Gebiete rund um den Ort stehen als mögliche Vorrangflächen für Windenergie in der Diskussion“, sagte Bürgermeister Arnold-Richard Lenz. „Uns als Gemeinde ist dabei ein frühzeitiger Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern wichtig, um gemeinsam sowohl die Vorteile als auch die Nachteile zu diesem Thema unter die Lupe zu nehmen.“ So konnten die Bürgerinnen und Bürger bereits im Vorfeld der Veranstaltung ihre Fragen einreichen.

Dr. Justus Brans vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung unterstrich die Bedeutung des Dialogs mit den Bürgerinnen und Bürgern: „Die Frage einer zukunftsfähigen Energieversorgung ist eine große Herausforderung für das Land Hessen. Das Ziel erreichen wir nur mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien, insbesondere der Windkraft. Gleichzeitig ist die Energiewende nur mit den Akteuren vor Ort möglich. Es gilt, diese von Anfang einzubeziehen und so gemeinsam die für alle Beteiligten besten Lösungen für energiepolitisch notwendige Maßnahmen zu finden.“

Die Teilnehmenden nahmen die Möglichkeit wahr, sich zu Beginn der Veranstaltung an Informationsständen zu informieren. Kurz darauf startete die Diskussionsrunde mit unabhängigen Expertinnen und Experten zu verschiedenen Themen rund um die Windkraftnutzung. Geladen waren neben Dr. Justus Brans Herr Dr. Claus Mückschel, Büro für Landschaftsökologie, Dr. Anja Hentschel, Universität Kassel, Benjamin Dannemann, Agentur für Erneuerbare Energien, und Stefan Franzen von der RWTH Aachen.

In der von IFOK moderierten Interviewrunde auf dem Podium ging es um eine Vielzahl von Fragen: Die Teilnehmenden interessierte etwa, wie die Kommune von dem Bau und dem Betrieb von Windkraftanlagen profitieren würde, welche Regelung im Fall einer Insolvenz greift und wie neutral Umweltgutachter seien. Einige Bürgerinnen und Bürger äußerten Bedenken, dass der Wind in der Region nicht stark genug sei und zweifelten vorliegende überregionale Berechnungen des TÜV Süd an. Stefan Franzen erläuterte, wie die Prognosen des Windpotenzials erstellt wurden. Er wies darauf hin, dass im Zuge einer konkreten Planung zusätzlich zu den Prognosen eine einjährige Windmessung für den konkreten Standort durchgeführt werde. In diesem Zusammenhang ermutigte Dr. Anja Hentschel die Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich, von ihrem Recht Gebrauch zu machen, Einwände zum Planungsentwurf der Regionalplanung einzureichen.

Im Anschluss an die intensive Plenumsdiskussion standen die Expertinnen und Experten für mögliche offen gebliebene Fragen der Anwesenden in bilateralen Gesprächen zur Verfügung.

Bürgermeister Arnold-Richard Lenz zeigte sich am Ende zufrieden mit dem Verlauf des Bürgerforums: „Wir konnten wichtige Fragen der Teilnehmenden klären und Ängste relativieren. Die Diskussion war fachlich und sachorientiert, teilweise auch sehr emotional. Es wurde eine wichtige Basis für die weiteren Schritte der Gemeinde geschaffen.“

 

Die Dokumentation der Veranstaltung können Sie unter Downloads in der rechten Spalte herunterladen.