Die Stadt Ulrichstein betreibt selbst zwei kommunale Windparks und ist Vorreiter, was die Nutzung der Windenergie in der Region angeht. Insgesamt werden auf dem Stadtgebiet rund 60 Windenergieanlagen betrieben. Die Verwaltung steht vor der Frage, wie sich die Windenergienutzung im Stadtgebiet entwickeln soll. Die Entwurfslebensdauer einer Windenergieanlage endet nach 20 Jahren. Die ersten Anlagen in Ulrichstein wurden Ende der 1990er Jahre errichtet. Für diese Anlagen ergeben sich grundsätzlich drei Möglichkeiten: Sie können komplett zurückgebaut, repowert oder unter Umständen noch einige Jahre weiterbetrieben werden. Repowering und Weiterbetrieb sind jeweils mit sehr spezifischen Herausforderungen verbunden: Ökonomisch, naturschutzfachlich, genehmigungsrechtlich und regionalplanerisch. Diese gilt es für die Betreiber und alle weiteren Beteiligten frühzeitig abzuwägen.
Das BFEH unterstützte die Stadt Ulrichstein bei der Organisation und Durchführung einer ratsinternen Informationsveranstaltung am 26. September 2018, auf der der aktuelle Sachstand zum Thema Windenergie in Ulrichstein und die künftigen Perspektiven der Windenergienutzung vor Ort erörtert wurden. Dazu wurden die passenden Experten (Regionalplanungsbehörde, Immissionsschutzbehörde, Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)) eingeladen. Die kommunalen Mandatsträger der Stadt Ulrichstein erhielten so ein besseres Verständnis für die Handlungsmöglichkeiten und Herausforderungen im Zusammenhang mit den sogenannten „Post-20-Optionen“.
Die Fragen, die sich die Verantwortlichen in Ulrichstein stellen, werden in den nächsten Jahren in stark zunehmendem Maße auch andernorts diskutiert werden. Insofern ist der Prozess in Ulrichstein eine Art Blaupause.