Auf Einladung des Bürgerforums Energieland Hessen beantworteten Experten an zehn Infoständen die Fragen, die den Bürgern unter den Nägeln brennen. Wie fügen sich die geplanten zwanzig Windräder in die Landschaft ein? Werde ich als Anwohner in unmittelbarer Nähe Schall oder Schatten spüren? Wie groß ist die Gesamtfläche, die für den Windpark genutzt werden soll?
„Ziel des Infomarkts hier in Gottsbüren war es, die Bürger über den Planungsstand und die Ergebnisse der vorliegenden Gutachten zum Artenschutz und zur Lärmemission zu informieren. Das ist uns gut gelungen,“ resümierte der Grebensteiner Bürgermeister Danny Sutor „Die Entwicklung und der Bau des Windparks Reinhardswald mit Akteuren aus der Region bietet nicht nur die Möglichkeit, Strom vor Ort zu erzeugen und damit unabhängiger von Energielieferungen von außerhalb zu werden. Sie führt auch dazu, dass die finanziellen Erträge der Anlagen weitestgehend in der Region verbleiben“, betonte Sutor.
Schall und Schattenwurf
Am Infostand des Ingenieurberatungsunternehmens Ramboll standen die Experten Rede und Antwort zu Fragen des Schalls und des Schattenwurfs. Die Gutachter hatten aufschlussreiche Schaubilder der Untersuchungen dabei und versicherten, dass durch die Abschaltautomatik die Einhaltung der Richtwerte gewährleistet werde.
Reinhardswald
Eine Frage, die viele Menschen umtreibt, ist der Erhält und Schutz des Reinhardswalds, der in diesem Jahr sein eintausend jähriges Bestehen feiert. HessenForst informierte, dass sie sich für eine waldschonende Planung einsetzten und der Eingriff in den Wald möglichst minimiert werde. Dazu gehöre auch, dass freie Flächen, die durch Käferbefall oder Sturmschäden entstanden seien, einzubeziehen. Außerdem werden vom Projektierer Ausgleichsflächen geschaffen.
Artenschutz
Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Lebensräume der Fledermäuse, Wildkatzen, Haselmäuse und der anderen Waldbewohner während des Baus und Betriebs zu schützen? Diesen und weiteren Fragen widmeten sich die Experten beim Büro für angewandte Ökologie und Forstplanung. Durch feste Abschaltzeiten in den Nachtstunden soll der Lebensraum der Fledermäuse geschützt werden.
Auch das Aktionsbündnis Märchenland e.V. - Rettet den Reinhardswald - war vertreten und konnte auf seine Anliegen aufmerksam machen. Die Bürger Energie Genossenschaft Kassel-Söhrewald sprach über Möglichkeiten der Beteiligung. Das Bürgerforum Energieland Hessen brachte die Ergebnisse zahlreicher Faktenchecks mit, bei denen das BFEH zusammen mit Experten, Befürwortern und Gegnern der Windenergie den aktuellen Stand der Wissenschaft zu häufigen Bürgerfragen zusammengetragen hat. Die Windpark Reinhardswald GmbH informierte über den aktuellen Planungsstand und der Windanlagenhersteller Vestas präsentierte die Anlagentechnik. Die Ergebnisse der Gutachten zum Wasser, Boden und Gewässerschutz waren am Stand des Beratungsbüro für Boden und Umwelt Dr. Schubert einsehbar. Das Regierungspräsidium Kassel hatte Informationen zur Regionalplanung.