Buseck, 18. September 2014. Über 100 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der sieben Bürgermeister für die Veranstaltung am 17. September im Rahmen des Landesprogramms „Bürgerforum Energieland Hessen“ gefolgt und informierten sich zum aktuellen Stand der Flächennutzungsplanung im Lumdatal. Hessenweit einzigartig, starten hier sieben Kommunen (Allendorf, Buseck, Ebsdorfergrund, Fronhausen, Rabenau, Reiskirchen, Staufenberg) gemeinsam eine interkommunale Flächenplanung mit dem Ziel, potenzielle Flächen für die Windkraftnutzung auszuweisen. Alle Bürgermeister sind sich einig: Mit diesem gebündelten Vorgehen wollen sie den Bau von Windkraftanlagen vor Ort so effektiv wie möglich steuern.
Entlang einer Reihe von Kriterien, wie Windgeschwindigkeit, Arten- und Naturschutz oder auch umzingelnde Wirkung der Anlagen, werde, so Herr Mathias Wolf vom beauftragten Planungsbüro Fischer, die Flächenplanung in Angriff genommen. Ausgehend von 28 Flächen im Lumdatal, habe man so derzeit acht potenzielle Flächen beschrieben, die nun in die Offenlage gehen. Die Stellungnahmen der sogenannten Träger öffentlicher Belange, wie Naturschutzverbände, Behörden, seien bereits berücksichtigt. Ab Oktober können alle Bürgerinnen und Bürger den Entwurf des Flächennutzungsplans bei den Bauämtern einsehen und kommentieren. Für die Planer, so Herr Wolf, sei es enorm wichtig, die Hinweise der Bürger auf diesem Wege zu erhalten, damit bei den weiteren Planungen nichts übersehen werde, etwa einzelne Höfe.
Windkraftnutzung bringt eine Reihe an Auswirkungen mit sich. Deshalb, so Frank Bernshausen von der Planungsgruppe für Natur und Landschaft, müsse arten- und naturschutzfachliche Belange genau begutachtet werden. Dazu gehört auch, nicht nur die Auswirkungen auf Fledermäuse und Vögel zu berücksichtigen, sondern auch auf das Wild. Es sei zu erwarten, so Bernshausen, dass sich das Wild während der Bauphase zurückziehe, aber danach die aufgeforsteten Flächen wieder annehme.
Energiewende und Klimaschutz seien nicht allein politische Ziele, so Dr. Justus Brans, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. Bei der Gestaltung der Energiewende ginge es auch darum, in Zukunft in Wohlstand leben zu können. Für die Bürgermeister Peter Gefeller und Andreas Schulz, sei es wichtig, die Windkraftanlagen in kommunaler Trägerschaft zu errichten und damit die Wertschöpfung in der Region halten: „Wir machen unseren Bürgern und den Flächenbesitzern ein doppeltes Angebot: Sie können mit unserer Energiegenossenschaft Pachtverträge schließen. Darüber hinaus können sie vom Betrieb der Anlagen profitieren, indem sie Anteile an der Bürgerenergiegenossenschaft erwerben, die Miteigentümer der Anlagen sein wird.“ Im Lumdatal kann auf gute Erfahrungen bei der Bürgerbeteiligung am Ausbau der Erneuerbaren Energien zurückgegriffen werden, so der Geschäftsführer der Energiegesellschaft Lumdatal, Uwe Kühn. Die Energiegesellschaft arbeite sehr rentabel.
Bei Fragen und Anregungen zur Bürgerinformationsveranstaltung sowie für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an denBürgermeister der Stadt Staufenberg, Herrn Peter Gefeller, E-Mail: peter.gefeller@staufenberg.de oder an den Bürgermeister der Gemeinde Ebsdorfergrund, Herrn Andreas Schulz, E-Mail: gemeinde@ebsdorfergrund.de.
Die Dokumentation der Podiumsdiskussion mit den Experten finden Sie auf der rechten Seite zum Download. Dort sind auch die auf der Veranstaltung genannten Studien aufgeführt.
Mit dem Evaluationsbogen (siehe Downloads rechts) können Sie uns auch im Nachgang noch eine Rückmeldung zur Veranstaltung geben. Bitte senden Sie ihn ausgefüllt an l.beermann@scm.de.