Solarthermie
Bei der Solarthermie wandeln Solarkollektoren die Sonnenstrahlung in nutzbare thermische Energie um. Diese kann zur Warmwasserbereitung oder zum Heizen genutzt werden. In Hessen – wie auch in ganz Deutschland – wird Solarthermie überwiegend zur Warmwasserbereitung genutzt. Da sie alleine im Winter nicht ausreicht, wird sie üblicherweise mit anderen Heizsystemen kombiniert. In der solaren Nahwärmeversorgung als auch im Bereich der Bereitstellung von solarer Prozesswärme, stehen noch weitestgehend ungenutzte Potenziale zur Verfügung.
Photovoltaik (PV)
Unterschieden werden in der Regel zwei Arten von PV-Anlagen: solche, die auf freier Fläche stehen, und solche, die auf Dächern installiert sind.
Dach-PV
PV-Dachanlagen spielen bei der Stromerzeugung in Hessen eine besonders große und stetig wachsende Rolle. Ein wichtiges Instrument zur Einschätzung, ob eine PV-Anlage sich lohnt, ist das Solar-Kataster Hessen. Interessierte finden zudem viele nützliche Informationen in der Broschüre „Solarstrom für alle“ und ein Blick in die in die "Zwölf häufigsten PV-Fragen und Antworten zu Photovoltaik".
Für Personen ohne eigenes Dach eignet sich womöglich ein Steckersolargerät: "Eigener Strom im Kleinen"
Mehr zum Thema Sonnenenergie in der Übersicht der LEA Hessen
Freiflächen-PV
Die solare Potenzialanalyse für Hessen hat gezeigt, dass die Nutzung der zur Verfügung stehenden Dach- und versiegelten Flächen nicht ausreichen wird, um in den Szenarien den für 2030 und 2045 prognostizierten Strombedarf in Hessen anteilig mit Solarstrom zu befriedigen. Die Nutzung von weiteren Flächenkulissen, dazu gehören Freiflächen, wird somit unverzichtbar.
Das Land Hessen unterstützt mit der überarbeiteten Freiflächensolaranlagenverordnung und den Regionalplänen Energie als weitere Bausteine den verstärkten Ausbau in diesem Bereich.
Besondere Freiflächen: Floating-PV
Weil Solarparks viel Fläche benötigen, sind schwimmende PV-Module, auch Floating PV genannt, eine innovative Ergänzung. Sie werden auf der Wasseroberfläche von Gewässern, insbesondere Süßwasserseen, installiert. Infrage kommen dafür beispielsweise Baggerseen oder Kiesgruben. In Deutschland sind bisher einige Pilotprojekte in Betrieb. Aktuelle Beispiele in Hessen sind Anlagen auf aktiven Kiesgruben zur Stromversorgung des Kiesabbaus. Sofern der produzierte Strom selbst verbraucht wird, sind solche Projekte trotz höherer Gestehungskosten wirtschaftlich tragfähig. Für die Zukunft ist durch steigende Erfahrung mit einer Senkung der Installationskosten zu rechnen.
Besondere Freiflächen: Agri-PV
Freiflächensolaranlagen haben aufgrund des Flächenbedarfs einen wesentlichen Nachteil gegenüber etwa Dachanlagen. Ein Lösungsansatz für dieses Dilemma stellt die Ausführung von Freiflächenanlagen als APV-Anlage, auch Agri-PV genannt, dar. Hierbei bleibt die beaufschlagte Fläche in der Nutzung als landwirtschaftliche Produktionsfläche und wird um Solar als grüne Stromquelle ergänzt. Merkmal einer APV-Anlage ist somit die Verknüpfung der Solaranlage und damit verbundenen Schutzwirkung der landwirtschaftlichen Produktion, eine sogenannte Flächen-Mehrfachnutzung.
Veranstaltungen zu diesem Thema und weitere Informationen
Online Konferenz Agri-Photovoltaik – Chance und Herausforderung für die Landwirtschaft
In einer knapp fünfstündigen Online-Konferenz werden Chancen und Herausforderungen von Agri-Photovoltaik insbesondere für Landwirtinnen und -wirte, aber auch für Kommunen beleuchtet. Expertinnen und Experten der kommunalen und wirtschaftlichen Ebene schildern ihre Erfahrungen und geben Tipps zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Vorträge können jeweils in einzelnen Videos angeschaut werden. Sie stehen auch als gesammelte Playlist Online-Konferenz Agri-PV zur Verfügung. Die Präsentationen finden Sie hier unter Downloads.